Diversität im Check

Diversität! Was ist das eigentlich?

Vielleicht hast du den Begriff schon mal gehört: Diversität, das bedeutet Vielfalt — also, dass wir Menschen alle unterschiedlich sind. Wir unterscheiden uns zum Beispiel in unserer Herkunft, unserer Sprache, in unserem Aussehen, in unseren Interessen oder in der Religion, der wir angehören. Und Diversität zu respektieren bedeutet gleichzeitig auch: Niemand darf diskriminiert werden, weil er oder sie anders ist — und niemand soll auf eine Sache, die er oder sie ist, reduziert werden. Denn niemand ist nur die Herkunft, nur die Religion oder nur das Aussehen — wir alle bestehen aus endlos vielen verschiedenen Teilen, die jede:n von uns einzigartig machen.

Und was hat Diversität mit Film zu tun?

Was wir in Filmen sehen, beeinflusst, wie wir die Welt sehen. Wenn wir etwas oft sehen, können wir also denken, dass es normal ist — und wenn uns etwas nicht gezeigt wird, können wir denken, dass es nicht existiert. Es ist deshalb wichtig, dass die Geschichten in Filmen genauso unterschiedlich sind wie die Menschen dahinter. Das kann uns helfen, offener zu werden und besser zu verstehen, wie andere leben.

Und wer kann die eigene Geschichte besser erzählen als man selbst? Aber nicht alle haben die gleiche Chance, das zu tun. Über einige Menschen wird erzählt, aber sie selbst kommen nicht zu Wort — und so kann eine falsche Geschichte erzählt werden.

Ein diverses Filmfestival macht das anders: Ein Beispiel bei den 71. Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen war der Film Ik Zeg Je Eerlijjk oder auf deutsch Ich sag dir ehrlich. Das ist ein niederländischer Dokumentarfilm von der Regisseurin Eva Nijsten über den Religionslehrer Peter van Maaren oder wie er sich heute nennt Musah. Er ist in einer christlichen Familie in den Niederlanden aufgewachsen und hat sich als junger erwachsener als homosexuell geoutet. Dass Peter Männer liebt, war für seine Familie ein Problem, weil sie fanden, dass sich das nicht gehöre und dass ihr Glaube das nicht in Ordnung fände. Doch ist es Gott nicht völlig egal, wen ich liebe? Das dachte sich Peter damals auch. Er setzte sich daraufhin sehr viel mit dem Thema Sexualität und Religion auseinander. Schließlich konvertierte er zum Islam und integrierte sich in der Religionsgemeinschaft in seinem Heimatort. Er entschloss sich, es sich zur Aufgabe zu machen mit Menschen und vor allem mit Kindern und Jugendlichen über diese Fragen nach Sexualität und Religiösität in den Austausch zu gehen: Verändert es etwas an mir als Mensch, wenn ich das gleiche Geschlecht liebe? Wieso sollte Gott solche Gefühle verbieten? Was ist richtig und was falsch und gibt es sowas wie richtig und falsch überhaupt? Musah geht mit genau diesen Fragen an Schulen. Er gibt dort Workshops, indem er mit dem Jugendlichen auf Augenhöhe spricht, diskutiert, lacht und über Themen ins Gespräch kommt, die sonst eher peinlich berührt hinter vorgehaltener Hand besprochen werden.

Foto: Hauptdarsteller Peter van Maaren (alias Musa) im Film Ik Zeg Je Eerlijjk,
Quelle: Team Fotogruppe HSNR/RUB

Dieser Dokumentarfilm ist ein Beispiel dafür, dass Themen wie Vielfalt und Diversität einen festen Platz bei den Internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen haben. Denn wie am Anfang schon gesagt, ist Film nicht nur ein tolles Medium um Spaß zu vermitteln und lustige Geschichten zu erzählen. Es ist eine tolle Form um wichtige Themen anzusprechen, die gesehen werden sollen.

Die Webseitentexte und Inhalte (ausgenommen Bilder/audiovisuelle Materialien) unterstehen der CC BY NC 4.0 Lizenz.
Im Sinne einer Förderung von Open Educational Resources können explizit als CC-Lizenz markierte Seiteninhalte
für Bildungs- und andere nicht-kommerzielle Zwecke genutzt werden.

Nach oben scrollen