Was bedeutet Diversität?
Oft denken wir dabei an Unterschiede in Herkunft, Sprache oder Religion. Doch Vielfalt zeigt sich auch in unseren Lebensentwürfen, unseren Gefühlen, in unserer Beziehung zu unserer Umwelt und in den kleinen Handlungen des Alltags. Dieses Kurzfilmprogramm bringt sechs sehr unterschiedliche Perspektiven zusammen – mit dokumentarischen, fiktionalen und experimentellen Ansätzen. Die Filme zeigen, wie komplex und gleichzeitig bereichernd das Nebeneinander von Identitäten, Meinungen und Wahrnehmungen sein kann. Sie regen dazu an, genau hinzuschauen, Unterschiede wahrzunehmen und Gemeinsamkeiten zu entdecken. Dabei sind es nicht nur die Geschichten selbst, sondern auch die Erzählweisen und Ästhetiken, die neue Denkräume eröffnen.
Die Filme wurden ausgewählt, weil sie wichtige Fragen stellen – manchmal leise, manchmal direkt, manchmal auch überraschend poetisch. Alle eint, dass sie dazu einladen, die eigene Perspektive zu hinterfragen – und Diversität nicht nur als Thema, sondern als Haltung zu begreifen.
Auswahl Filmprogramm
1. Ik Zeg Je Eerlijjk – Honestly
Peter van Maaren ist Grundschullehrer, homosexuell und zum Islam konvertiert. In Workshops spricht er mit Schulklassen über sexuelle und religiöse Vielfalt – offen, humorvoll und ohne Scheu vor persönlichen Geschichten. Der dokumentarische Film begleitet Peter (Musa) bei seiner Arbeit und zeigt, wie herausfordernd, aber auch kraftvoll es ist, über Identität und Zugehörigkeit zu sprechen. Der Film macht Mut, zu sich selbst zu stehen – auch wenn das nicht immer einfach ist. Er zeigt, wie wichtig Offenheit und gegenseitiger Respekt sind, um Vielfalt zu leben – besonders in jungen Jahren und im schulischen Alltag.
Reflexionsfragen an die Schüler:innen: Wie offen könnt ihr in der Schule/in eurer Klasse über diese Themen reden? Was glaubt ihr? Gab es Momente, in denen euch das Gesagte überrascht hat?
Dauer: 24:16 Minuten
Regie: Eva Nijsten
Land: Niederlande
Darstellung: Dokumentarfilm
Sprache: Niederländisch mit deutschen Untertiteln

Dauer: 3:46 Minuten
Regie: Jesse Roth & Lauren Roth de Wolf
Land: Südafrika/ UK
Darstellung: Dokumentarfilm
Sprache: Englisch

2. Falling
Skaterin, Musikerin, Künstlerin – Moonchild Sanelly zeigt in diesem Musikvideo eine ganz persönliche Form von Freiheit. Mit reduziertem Stil und starker Bildsprache fängt der Film eine Momentaufnahme ein, in der Musik, Bewegung und Identität zusammenfließen. Das Video bildet ab, wie vielfältig Kunst und Selbstausdruck sein können. Musikvideos sind eine oft unterschätzte Form von Kurzfilmen – mit eigenem Rhythmus, Gefühl und Tiefe.
Reflexionsfragen an die Schüler:innen: Welches Gefühl entsteht bei euch, wenn ihr dieses Video anguckt? Welche Bedeutung haben Musikvideos für euch? Inwiefern sind Musikvideos auch Kurzfilme?
3. A Small Garden by the Window
Ein Mann erntet Tomaten in seinem kleinen Fenster-Garten. Dabei formen sich kleine Wesen, die ihn bei seinem Arbeitsalltag, dem Kampf gegen verschiedene Klimakatastrophen, aktiv unterstützen. Der Animationsfilm verknüpft persönliche Routinen mit globalen Herausforderungen und zeigt, wie kleine Handlungen nachhaltige Wirkung entfalten können.Der Kurzfilm zeigt auf ruhige, aber eindrucksvolle Weise, dass Umweltbewusstsein im Kleinen beginnt – und dass Diversität auch bedeutet, die Vielfalt unserer Verantwortung in der Klimakrise zu erkennen.
Reflexionsfragen an die Schüler:innen: Wie kann jeder von uns dazu beitragen, die Natur und die Umwelt zu schützen? Macht euch dieser Film Hoffnung? Wenn ja, warum?
Dauer: 4:35 Minuten
Regie: Jongoon Lee
Land: Südkorea
Darstellung: Animationsfilm
Sprache: keine

Dauer: 15:22 Minuten
Regie: Charline Lefranç Ois & Florian Geisseler
Land: Schweiz
Darstellung: Dokumentarfilm
Sprache: Französisch mit englischen Untertiteln

4. Habitants
In einem riesigen Wohnkomplex am Stadtrand lebt eine vielfältige Gemeinschaft von Menschen – direkt neben einem Fluss und einem Wald voller Vögel. Der Dokumentarfilm beobachtet still, wie menschliche und natürliche Welten ineinandergreifen und sich gegenseitig beeinflussen. Habitants greift verschiedene Formen des Zusammenlebens auf – zwischen Mensch und Mensch, aber auch zwischen Mensch und Natur. Gerade dort, wo man sie vielleicht am wenigsten erwartet.
Reflexionsfragen an die Schüler:innen: Beobachtet ihr gerne Vögel? Welche Rolle spielt Natur in den Wohnsiedlungen, die ihr kennt?
5. Gravity
Wie orientiert sich ein Mensch in einer dystopischen Welt, in der die Schwerkraft umgekehrt funktioniert? Was wie ein Science-Fiction-Setting wirkt, entpuppt sich als Spiegel unserer Konsumwelt – und fordert uns auf, neu über Gewohnheiten nachzudenken. Der Animationsfilm irritiert mit visueller Kraft und regt zum Umdenken an – über unsere Wahrnehmung, über das, was wir für selbstverständlich halten und die Konsequenzen unseres Handelns.
Reflexionsfragen an die Schüler:innen: In welchen Momenten nehmt ihr die Schwerkraft bewusst wahr?
Dauer: 8:40 Minuten
Regie: Robotina
Land: Italien/ Mexiko
Darstellung: Animationsfilm
Sprache: keine

Dauer: 2:02 Minuten
Regie: Kiyono Ayaka
Land: Japan
Darstellung: Animationsfilm
Sprache: keine
6. Eh
Ein einzelner Laut – „Eh“ – kann viele Bedeutungen haben. Der Animationsfilm geht der Frage nach, wie vielschichtig Kommunikation ist, abhängig von Kontext, Stimmung und Kultur. Ein sensibles Spiel mit Klang, Bedeutung und Missverständnissen. Der musikalische Kurzfilm bildet ab, wie sehr Sprache von kulturellem Verständnis geprägt ist – und wie unterschiedlich wir dieselben Dinge hören und deuten können. Diversität zeigt sich auch über Sprache.
Reflexionsfragen an die Schüler:innen: Welches Wort in der deutschen Sprache funktioniert ähnlich? Kennt ihr ähnliche Worte aus anderen Sprachen?
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